HILFSMITTEL UND TECHNIKEN ZUR ERLEICHTERUNG DER NAHRUNGSAUFNAHME
Bei einer Schluckstörung (Dysphagie) kann die Nahrungsaufnahme zur Hürde werden. Neben der korrekten und geeigneten Andickung von Flüssigkeiten mit Produkten wie ThickenUP® clear können Trink- und Esshilfen unterstützen. Diese Hilfsmittel zur Nahrungsaufnahme können für Betroffene wie auch für pflegende Angehörige und das Pflegepersonal im Alltag eine große Hilfe darstellen.
Mithilfe von Dysphagie-Tassen, -Bechern und speziellen Tellern kann die Nahrungsaufnahme deutlich vereinfacht werden. Bei der Suche nach dem richtigen Dysphagie-Hilfsmittel wird Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Logopädin Sie unterstützen und beraten können. Um einen Überblick zu erhalten, haben wir für Sie die nützlichsten Trinkhilfen für Schluckstörungen gesammelt:
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Dysphagie-Becher mit Nasenausschnitt (auch Nosey-Becher genannt) bieten einen angenehmen Komfort für Betroffene. Dank der Nasenausschnitte muss mit dieser Trinkhilfe bei einer Schluckstörung der Kopf beim Trinken nicht mehr in den Nacken zurückgelegt werden.
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Auch das Trinken mit Strohhalmen vereinfacht die Flüssigkeitsaufnahme auf die gleiche Art und Weise. Der Kopf kann in einer angenehmen, sicheren Position verweilen, ohne, dass er für das Trinken nach hinten gelegt werden muss. Allerdings haben viele Dysphagie-Betroffene nicht genügend Kraft, um die Flüssigkeit nach oben zu saugen/befördern. Daher gibt es spezielle Trinkhalme mit Rückflussstop, die dabei unterstützen.
Thermo-Teller verhelfen ebenfalls zu mehr Genuss bei Dysphagie und weniger Stress beim Essen. Dank der Thermo-Funktion bleibt die Nahrung auf dem Teller länger warm, sodass Dysphagie-Betroffene nicht in Zeitdruck geraten und in ihrem Tempo ohne Hektik essen können.
Beim Essen kann auch ein flexibler Dysphagie-Löffel eine große Hilfe sein. Dank seiner weichen Beschaffenheit ist es mit diesen Löffeln möglich, auch mit Löffel im Mund zu schlucken.
Neben Hilfsmitteln zur Nahrungsaufnahme bei Schluckstörungen können auch bestimmte Schlucktechniken den Schluckablauf positiv beeinflussen. Zudem können solche Schlucktechniken das Risko minimieren sich zu verschlucken. Bitte halten Sie in jedem Fall vor der Anwendung solcher Schlucktechniken Rücksprache mit ihrem Arzt oder Ihrer Logopädin.
Supraglottisches Schlucken1: Beim supraglottischen Schlucken (supraglottisch = oberhalb der Stimmlippen) hält man vor dem Schlucken den Atem an und schließt während des Schluckvorgangs sowohl die echten als auch die falschen Stimmlippen. Direkt nach dem ersten Schlucken ist es wichtig, ohne Zwischenatmung zu husten bevor ein weiterer, leerer Schluck folgt, sodass mögliche Nahrungsreste beseitigt werden können. Erst dann wird wieder geatmet. Bei dieser Technik ist der Kehlkopf vollständig geschlossen, sodass eine Aspiration, also das Eindringen von Flüssigkeiten in die Atemwege, vermieden wird.
Chin Tuck-Manöver2: Bei dieser Schlucktechnik spielt die Haltung eine wichtige Rolle. Beim Chin-Tuck-Manöver wird der Kopf weit nach vorne in Richtung Brust geneigt. Während des Schluckens wird der Kehlkopf nach vorne und oben bewegt. Dies hat den Vorteil, dass durch die Schwerkraft die Nahrung oder Flüssigkeit kaum vorzeitig aus dem Mund entweichen kann und das Schlucken so kontrollierter und dadurch sicherer ist.
Kräftiges Schlucken3: Ein sehr bewusstes, hartes Schlucken kann helfen, den Nahrungs- und Flüssigkeitstransport im Rachenbereich zu optimieren. Dabei wird der Kehlkopf nach vorne und oben bewegt und betont so das kräftige Schlucken.
Mendelson-Manöver4: Bei dieser Technik wird der Kehlkopf während des Schluckens für wenige Sekunden oben gehalten, indem die Zunge gegen den Gaumen gedrückt wird.
Solche und andere Schlucktechniken kann Ihnen Ihr behandelnder Arzt/Ihre Logopädin zeigen und erklären, worauf genau zu achten ist. Die Anwendung der Techniken erfordert etwas Übung und Gewöhnungszeit bis zur Verinnerlichung, jedoch können sie maßgeblich zu einem sicheren und stressfreien Schlucken beitragen.
Umgang mit Tabletten (Arzneimitteln/Nahrungsergänzungsmitteln)
Bei Dysphagie und den dafür ursächlichen Vorerkrankungen kann eine regelmäßige Tabletteneinnahme notwendig sein. Um den Überblick zu behalten, haben wir einige Tipps und Hilfsmittel im Umgang mit Tabletten für Sie.
Um die Tabletteneinnahme zu strukturieren, können Tablettenboxen eine große Erleichterung sein. Diese haben eine Unterteilung in die verschiedenen Tage der Woche, sodass die Dosierung der Tabletten einfach vorbereitet werden kann und man stets den Überblick behält, ob die Tagesdosis bereits eingenommen wurde. Dabei gibt es zahlreiche verschiedene Varianten von Tablettenboxen: Gegliedert nach Wochentag, Tageszeit, eckig/rund/gestapelt, mit Symbolen oder Worten gekennzeichnet etc.
Zerkleinern oder Mörsern Sie Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel nie ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker (bei Retardtabletten bzw. -kapseln besteht die Gefahr einer Überdosierung, da die Wirkstofffreisetzung nicht mehr kontrolliert über einen bestimmten Zeitraum erfolgt!), wenn Sie verordnete Tabletten oder Kapseln nicht schlucken können. Möglicherweise gibt es alternative Darreichungsformen (z. B. Sirup) oder andere Lösungsansätze für die Einnahme.
Sowohl die vorgestellten verschiedenen Ess- und Trinkhilfen bei Schluckstörungen als auch Schlucktechniken können den Schluckvorgang sicherer und angenehmer machen. Dabei sollten Sie im Austausch mit Ihrem Arzt und Ihrer Logopädin sein, die Sie bezüglich geeigneter Hilfsmittel beraten können.
THEMENBEREICHE
PRODUKTANGEBOT
THICKENUP®
CLEAR
RESOURCE®
DESSERT 2.0
RESOURCE®
INSTANTBREIE
THICKENUP®
Referenzen:
1 Martin, B. J., Logemann, J. A., Shaker, R., & Dodds, W. J. (1993). Normal laryngeal valving patterns during three breath-hold maneuvers: a pilot investigation. Dysphagia, 8(1), 11–20. https://doi.org/10.1007/BF01351472
2 Welch, M. V., Logemann, J. A., Rademaker, A. W., & Kahrilas, P. J. (1993). Changes in pharyngeal dimensions effected by chin tuck. Archives of physical medicine and rehabilitation, 74(2), 178–181.
3Hind, J. A., Nicosia, M. A., Roecker, E. B., Carnes, M. L., & Robbins, J. (2001). Comparison of effortful and noneffortful swallows in healthy middle-aged and older adults. Archives of physical medicine and rehabilitation, 82(12), 1661–1665. https://doi.org/10.1053/apmr.2001.28006; Lazarus, C., Logemann, J. A., Song, C. W., Rademaker, A. W., & Kahrilas, P. J. (2002). Effects of voluntary maneuvers on tongue base function for swallowing. Folia phoniatrica et logopaedica : official organ of the International Association of Logopedics and Phoniatrics (IALP), 54(4), 171–176. https://doi.org/10.1159/000063192; Steele, C. M., & Huckabee, M. L. (2007). The influence of orolingual pressure on the timing of pharyngeal pressure events. Dysphagia, 22(1), 30–36. https://doi.org/10.1007/s00455-006-9037-4; Hoffman, M. R., Mielens, J. D., Ciucci, M. R., Jones, C. A., Jiang, J. J., & McCulloch, T. M. (2012). High-resolution manometry of pharyngeal swallow pressure events associated with effortful swallow and the Mendelsohn maneuver. Dysphagia, 27(3), 418–426. https://doi.org/10.1007/s00455-011-9385-6.
4Kahrilas, P. J., Logemann, J. A., Krugler, C., & Flanagan, E. (1991). Volitional augmentation of upper esophageal sphincter opening during swallowing. The American journal of physiology, 260(3 Pt 1), G450–G456. https://doi.org/10.1152/ajpgi.1991.260.3.G450; Bodén, K., Hallgren, A., & Witt Hedström, H. (2006). Effects of three different swallow maneuvers analyzed by videomanometry. Acta radiologica (Stockholm, Sweden : 1987), 47(7), 628–633. https://doi.org/10.1080/02841850600774043; Hoffman, M. R., Mielens, J. D., Ciucci, M. R., Jones, C. A., Jiang, J. J., & McCulloch, T. M. (2012). High-resolution manometry of pharyngeal swallow pressure events associated with effortful swallow and the Mendelsohn maneuver. Dysphagia, 27(3), 418–426.https://doi.org/10.1007/s00455-011-9385-6; McCullough, G. H., & Kim, Y. (2013). Effects of the Mendelsohn maneuver on extent of hyoid movement and UES opening post-stroke. Dysphagia, 28(4), 511–519. https://doi.org/10.1007/s00455-013-9461-1
ThickenUP clear - Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Zum Diätmanagement bei Dysphagie (Schluckstörungen).
Wichtige Hinweise: Unter ärztlicher Aufsicht verwenden. Nicht als einzige Nahrungsquelle geeignet. Geeignet ab 3 Jahren.
Resource Dessert 2.0 - Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Zum Diätmanagement bei bestehender Mangelernährung oder bei Risiko für eine Mangelernährung, auch bei Kau- und Schluckstörungen (Dysphagie).
Wichtige Hinweise: Unter ärztlicher Aufsicht verwenden. Als einzige Nahrungsquelle geeignet. Nicht geeignet für Kinder unter 3 Jahren.